Beyond the Horizon, Zentralamerika

(Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica)

17. - 25. Mai 2025 Las Champas, Mexiko - Antigua, Guatemala (300 km)

thumb GUA BergeUnmittelbar hinter der Grenze erinnerte die Landschaft an Jurassic Park, was mich sehr begeisterte. Die steile Umgebung zwingt die Bevölkerung, jeden Quadratmeter neben der Strasse zu nutzen, wodurch man selten allein ist. Vorteilhaft ist, dass nach 100 Metern schon wieder ein Mico-Laden (Tienda) auftaucht. Jedoch verkaufen alle das Gleiche, wodurch die Auswahl sehr gering und ungesund ist. Ich legte einen Pausentag in Huehuetenango ein, da sowohl die Hitze als auch die Höhe nicht zu unterschätzen waren.
Meistens befinde ich mich nun auf 2'000 bis 3'000 Metern Höhe, was eine angenehme Abkühlung bedeutet. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt. 

thumb GUA Atitlan SeeIn der folgenden Nacht fiel das Thermometer auf gefühlte 10 Grad. Ich hätte nie gedacht, dass knapp 1'000 Höhenmeter so einen Unterschied machen würden. Zum Glück war ich in einer Unterkunft, wodurch es erträglich war. Danach ging es wieder auf 1'600 Höhenmeter an den Atitlán-See, wo ich mich erneut im Touristentrubel und auf Märkten befand. Die Anreise war zwar anstrengend, aber die Landschaft entschädigte mit ihrer Schönheit. Trotz des zunehmenden Verkehrs nehmen die Guatemaler glücklicherweise immer noch Rücksicht auf Radfahrer. Ich machte eine kurze Auszeit in San Marcos la Laguna. Die Gegend ist einfach zu schön, um sie zu verlassen.

thumb GUA MayaIch sah eine traditionelle Maya-Vorführung, bei der ein Feuer im Mittelpunkt stand. Die beeindruckende Zeremonie wurde mit Worten und kaum Tanz aufgeführt. Ich hatte dabei auch eine kleine Aufgabe. Es bestand aber lediglich darin, etwas Holz ins Feuer zu legen.
Danach ging es über Patzun nach Antigua. Ich hatte bereits am Vortag eine Tour zum Acatenango gebucht, in dessen Nähe sich der weiterhin sehr aktive Vulkon Fuego befindet.

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26. - 28. Mai 2025 Antigua (Stadtbesichtigung und Ausflug zum Acatenango)

thumb GUA AcatenangoDer erste Tag war fahrradfrei. Ich erkundete die Altstadt von Aniqua und genoss das Leben. Am nächsten Tag wurde es ernst: Der Ausflug war sehr anstrengend, da es steil bergauf ging und der Pfad zum Teil entsprechend abgenutzt war. Aber es hat sich gelohnt, es war definitiv ein Highlight der gesamten Tour. Wir hatten grosses Glück mit dem Wetter und die kleine Gruppe war super. Grosses Lob an den Veranstalter. Der Abstieg mit Stöcken war problemlos. Hier habe ich noch ein kleines Video.

29. - 31. Mai 2025 Antigua (Guatemala) - Mizata (El Salvador) (240 km)

thumb EL StandNoch müde vom letzten Abenteuer setzte ich meine Tour fort. Da es hauptsächlich bergab ging, machte ich mir keine Sorgen. Die Strassen waren gut und der Verkehr hielt sich in Grenzen. Da es gut lief, fuhr ich noch ein paar Kilometer bis nach Chiquimulilla. Am nächsten Tag überquerte ich die Grenze zwischen Guatemala und El Salvador. Auch die Grenzüberschreitung verlief problemlos. Mein Reisepass hat nun zwei Stempel mehr. Nachdem ich alles wieder eingepackt hatte, machte ich mich auf den Weg zur Pazifikküste, genauer gesagt nach Mizata. Dieser Ort ist berühmt für das Wellenreiten, aber da die Wellen für Anfänger wie mich zu gefährlich waren, wurden keine Kurse angeboten. Trotzdem legte ich einen Ruhetag ein und genoss die Zeit anderswo.

Am 4. Juni 2025 jährte sich mein Tourjubiläum (1 Jahr)

komootIch bin seit einem Jahr mit meinem Fahrrad unterwegs. War dabei in 17 Ländern und habe viel gesehen und erlebt. Danke an alle Unterstützer, ohne die ich es vielleicht nicht so weit geschafft hätte. In dieser Zeit bin ich über 22'614 km gefahren und sass 1'826 Stunden im Sattel. Ich hatte bisher keinen einzigen platten Reifen.

01. - 05. Juni 2025 Mizata - Santa Rosa de Lima (255 km)

thumb EL El TuncoVon Mizata führte eine kurvenreiche Strasse nach El Tuco, wo ich erneut übernachtete. Anschliessend setzte ich die Reise landeinwärts fort. Diese Strecke war weniger reizvoll als die vorherige, ermöglichte aber ein zügiges Vorankommen. In San Miguel legte ich meine Jubiläumspause ein.
Tags darauf ging es fast bis zur honduranischen Grenze, wo ich in Santa Rosa eine Unterkunft bezog.

06. - 07. Juni 2025 Santa Rosa de Lima (El Salvador)  - Guasaule (Honduras) (140 km)

thumb Hon GrenzeDer Grenzübertritt verlief problemlos, sodass ich ein weiteres Land mit leicht hügeliger und kurviger Landschaft erkunden konnte. Die Leute am Strassenrand hatten sich auch verändert. Sie warfen mir meinstens ein grimmiges Gesicht zu. Das war unheimlich. Zudem konnte ich immer wieder schmatzgeräuche hören, was mich sehr verwunderte. Ich würde das bei einer Frau verstehen, aber nicht bei mir. Ich beschloss, meinen Aufenthalt in Honduras auf ein Minimum zu reduzieren. 
Ich übernachtete in einer sehr schönen Unterkunft in San Lorenzo. Am nächsten Tag reiste ich zur Grenze nach Nicaragua. Als ich in Cholulteca am Strassenrand anhielt, hielt ein Auto neben mir. Die Fenster gingen runter und ein lachender Mann begann, mich auf Englisch anzusprechen. Nach dem Gespräch gab er mir 1'000 Lempira, was etwa 30 CHF entsprach, und wünschte mir eine gute Weiterreise. Um 14:00 Uhr überquerte ich die Grenze nach Nicaragua und übernachtete in Somotillo, der nächstgelegenen Stadt.

07. - 13. Juni 2025 Guasaule (Honduras) - Granada (Nicaragua) (246 km)

thumb Nig KueheDie grimmigen Blicke liessen merklich nach, und das Schmatzen verstummte. Dafür säumten nun mehr "wirkliche" Tiere den Strassenrand. Zumeist angebunden, aber auch freilaufende Pferde, Kühe und andere Tiere.

thumb Nig Leon KathetraleIn León gönnte ich mir einen Ruhetag und besichtigte die berühmte Kathedrale. Vom Dach aus, das zugänglich war, bot sich ein herrlicher Blick auf die Stadt und die Umgebung.
Am nächsten Tag fuhr ich nach Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, die touristisch wenig zu bieten hat. Am darauffolgenden Tag ging es nach Granada, das dafür umso interessanter sein sollte.

 

thumb Nig GranadaIn Granada angekommen, checkte ich zuerst in meiner Unterkunft ein. Danach erkundete ich die Stadt, die sich durch ihr westliches Flair auszeichnet. Besonders auffällig sind die farbenfrohen Gebäude, die sich in einem deutlich besseren Zustand als in anderen Städten befinden. Natürlich gibt es auch die Gegenseite, aber es ist wohltuend, nicht ständig abrissreife Häuser sehen zu müssen.
Auch hier verbrachte ich einen zusätzlichen Tag und feierte meinen 58. Geburtstag.

14. - 18. Juni 2025 Granada (Nicaragua) - La Cruz (Costa Rica) (178 km)

thumb Nig OmetepeNachdem ich Granada verlassen hatte, ging es zuerst 300 Meter bergauf. Bald darauf folgte eine schöne Abfahrt. Anschliessend fuhr ich mehr oder weniger eben nach Rivas zu meiner nächsten Unterkunft. Am nächsten Tag ging es mit der Fähre nach Moyogalpa auf die Insel Ometepe.
Nach meiner Ankunft brachte ich mein Gepäck in die Unterkunft. Anschließend umrundete ich den Vulkan Concepción (43 km). Am nächsten Tag entspannte ich am Strand und plante meine Weiterreise.
Am nächsten Morgen fuhr ich zum Fährterminal und setzte mit der Fähre nach Rivas über. Von dort reiste ich zur costa-ricanischen Grenze weiter. Auch dieses Mal verlief der Grenzübertritt problemlos. Danach fuhr ich zur nächsten Unterkunft in der Nähe von La Cruz. Diese Unterkunft wird von Schweizer Auswanderern betrieben und bietet gute Wanderwege zur Erkundung der lokalen Tier- und Pflanzenwelt. Daher blieb ich einen Tag länger.
Der Wechsel zu diesem Land beeindruckte mich sehr. Plötzlich war alles grüner und gefühlt auch etwas kühler. Das lag vermutlich am Regenwald. Eine solche Bewaldung hatte ich in Nicaragua kaum gesehen. Es regnete zwar etwas mehr, aber dafür verschwanden die Abfallberge neben der Strasse, sodass ich seit langem wieder ohne den Gestank herumfahren konnte.

19. - 22. Juni 2025 La Cruz - Liberia (223 km)

thumb Cos Nationalpark TenorioNach meinem freien Tag machte ich mich auf den Weg zum "Nationalpark Vulkan Tenorio". Der Nationalpark ist für seinen türkisfarbenen Wasserfall bekannt. Die Farbe entsteht durch eine chemische Reaktion beim Zusammenfluss zweier Flüsse, von denen einer vulkanisches Gestein durchfliesst. Wegen starken Regens während meines Besuchs war die Farbe verblasst. Zudem war der letzte Teil des Weges aufgrund eines Erdrutsches gesperrt. Aber das gehört dazu. Auch hier blieb ich einen Tag länger, um mir einen zweiten nahegelegenen Wasserfall anzusehen. Am nächsten Morgen fuhr ich weiter nach Liberia. Der erste Drittel der Strecke führte über eine wenig befahrene Strasse bergab. Danach musste ich auf die Hauptstrasse wechseln, was weniger angenehm war.

Wie weiter ...
Costa Rica ist wunderschön und bietet viele Möglichkeiten, daher werde ich hier länger verweilen. Allerdings regnet es, laut Einheimischen, ungewöhnlich viel für diese Jahreszeit. Ich hoffe auf besseres Wetter an der Küste. Von San José aus verlasse ich Zentralamerika und fliege am 8. Juli mit dem Fahrrad nach Medellín, Kolumbien. Danach liegen noch etwa 14'000 km bis Ushuaia vor mir, die ich natürlich nicht alle mit dem Fahrrad zurücklegen werde. Ich werde öfter Busse und Fähren nutzen müssen.

23. - 28. Juni 2025 Liberia - Puntarenas (345 km)

thumb Cos Nationalpark RiconVon Liberia reiste ich zunächst nach Curubande in der Nähe des Nationalparks Rincón de la Vieja, wo ich eine Canyoning-Tour buchte. Ein herrlicher Wasserfall bildete den Höhepunkt. Dies war eine willkommene Abwechslung. Anschliessend begleitete ich Mariama, eine Kanadierin, zu einer anderen Schlucht mit beeindruckenden Felsformationen und einem kleinen Fluss mit mehreren kleinen Seen. Tags darauf besuchten wir den Nationalpark. Dort konnten wir einen Rundgang machen wo wir geothermischen Aktivitäten wie Fumarolen (vulkanische Austrittsstelle, an der heisser Wasserdampf und vulkanische Gase wie Schwefelverbindungen, Kohlendioxid oder Fluorwasserstoff aus dem Erdinneren entweichen), Schlammquellen und heisse Quellen sehen konnten.

thumb_Cos_StrasseAm nächsten Tag fuhr ich über Coco Beach weiter nach Santa Cruz. Danach fuhr ich die Küste entlang nach Samara. Diese Etappe war typisch für Costa Rica: Der Strassenzustand wechselte zwischen gut und katastrophal. Ein stundenlanger starker Regen begleitete mich auch noch. Schliesslich endete die Strasse abrupt an einem Fluss, ohne Brücke. Ich musste einige Kilometer zurückfahren, um eine andere Route zu nehmen. Von Samara ging es weiter südlich die Halbinsel hinunter nach Jicaral. Von dort ging es zum Fährterminal, von wo aus ich mit der Fähre nach Puntarenas übersetzte.

29. Juni - 08. Juli 2025 Puntarenas - San José (320 km)

thumb Cos MonteverdeVon Puntarenas ging es hinauf auf über 1'400 M.ü.M. nach Santa Elena. Hinauf ist eine Untertreibung, da die Strecke sehr steil war und ich das Fahrrad ab und zu schieben musste. Die atemberaubende Landschaft entschädigte jedoch für die Anstrengung und ich konnte die Fahrt trotzdem geniessen. Santa Elena ist der Ausgangspunkt für den nahegelegenen Nationalpark Monteverde. Da ich bereits um 13.00 Uhr da war, buchte ich über die Unterkunt eine Nachtwanderung, um nachtaktive Tiere zu beobachten. Am nächsten Tag besuchte ich den Selvatura Park, wo ich den Regenwald von einem anderen Blickwinkel aus, über 8 Hängebrücken erleben konnte. Zum Schluss besuchte ich das Faultiergehege und beobachtete die Tiere in einer relativ artgerechten Umgebung.

thumb Cos La FortunaVon Santa Elena ging die Reise weiter nach La Fortuna, wo neben dem Arenal-See auch der gleichnamige Vulkan liegt. Hier gibt es vielfältige touristische Angebote, die ich aber kaum nutze. Ich erkundete die Stadt und entspannte mich an einem nahegelegenen Fluss. Am nächsten Tag besuchte ich den beeindruckenden La Fortuna Wasserfall, der trotz der vielen Touristen ein Erlebnis war. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie überfüllt es dort in der Hochsaison ist.

Die letzte Etappe in Zentralamerika stand bevor und hatte es noch einmal in sich. Zuerst ging es wieder fast 2'000 Höhenmeter bergauf, bevor ich eine wunderschöne Abfahrt nach San José geniessen konnte. Da San José wenig zu bieten hatte, verbrachte ich dort nur zwei Nächte, um mein Fahrrad und meine Ausrüstung für den Flug vorzubereiten.

Fazit
Zentralamerika ist wunderschön und absolut empfehlenswert. Besonders Costa Rica hat mir sehr gefallen, dicht gefolgt von Guatemala. Guatemala ist weniger touristisch als Costa Rica und dadurch ursprünglicher und abenteuerlicher. Das Highlight war die Besteigung des Vulkans Acatenango in Guatemala.

zum Blog Süd Amerika.

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